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Definition:
Freilebende Süß- und Seefische.
Konventionelle Fischerei:
Jedes Jahr ziehen Fangflotten über 80 Millionen Tonnen Fisch aus dem Meer. Inoffiziell sind es noch 60 Millionen Tonnen mehr, rechnet man Fänge von Piratenfischern und Beifang, der tot über Bord geworfen wird, dazu.Ein Teil der Fänge wird zu Fischmehl und Fischöl verarbeitet, der Rest ist Speisefisch. Die Folgen: viele Fischbestände sind überfischt oder stehen kurz davor. Menschen in ärmeren Ländern verlieren eine wichtige Grundlage ihrer Ernährung.Dem will der Marine Stewardship Council (MSC) entgegenwirken. Die weltweit tätige Non-Profit-Organisation, der Umwelt- und Verbraucherverbände, Wissenschaftler und Fischereiwirtschaft angehören, hat Standards für nachhaltige Fischerei entwickelt. Inzwischen sind über 220 Fischereien zertifiziert, kleine regionale ebenso wie große amerikanische oder russische. Greenpeace allerdings gehen die Mindestanforderungen des MSC nicht weit genug.Eine Reform der Fischereipolitik führte zunächst unter anderem zu einem Rückwurfverbot für Beifang. Das haben nachfolgende Regeln wieder zunichte gemacht: Sie erlauben den Rückwurf, falls der Fisch beschädigt wurde oder Krankheitssymptome aufweist. Doch dafür wird es auf dem Meer keinerlei Kontrollen geben.
Nachhaltige Fischerei:
Auch im Bio-Laden gibt es Wildfisch. Die Sortimentsrichtlinie des Bundesverband Naturkost Naturwaren (BNN) besagt, dass der Fisch aus nachhaltigem Fang stammen muss. Zusätzlich zu Siegeln wie dem MSC oder Friend of Sea müssen unabhängige Experten wie Greenpeace oder die Datenbank FishBase die jeweilige Fischart und deren Fanggebiet als vertretbar einstufen.Als Alternative zu Wildfisch gilt die Fischzucht. Konventionell betrieben hat sie jedoch viele Nachteile. Deshalb haben Bio-Verbände eigenen Kriterien entwickelt, um sie umweltverträglich zu gestalten. Seit 2010 gibt es dafür EU-Standards (siehe: Aquazucht).
Tip:
Hilfe beim Kauf nachhaltigen Fisches bieten Einkaufsratgeber von Greenpeace und dem WWF.Eine Übersicht über die Fisch-Label gibt es hier:Fisch-Label (Schrot & Korn 06/2014)