Definition:
Natürliches Mineralwasser muss aus unterirdischen Quellen stammen, ursprünglich rein, sprich schadstoffarm, und keimfrei sein. Das gibt die Deutsche Mineral- und Tafelwasserverordnung (MTV) vor. Deshalb wird es amtlich geprüft, bevor es in den Handel kommt. Hinzugefügt werden darf nur Kohlendioxid. Nur wenige Behandlungsverfahren sind erlaubt.Mineralwasser ist Regenwasser, das beim Versickern Mineralstoffe aus den Gesteinen aufnimmt. Wieviel an Calcium oder Magnesium, Natrium oder Sulfat es am Ende enthält, hängt von der Gesteinsart ab.
Produkte aus dem Naturkost-Laden:
Natürliche Mineralwässer stammen überwiegend aus Landschafts- oder Heilquellenschutzgebieten, wo weder Industrie noch intensive Landwirtschaft den Wasserkreislauf belasten, auch aus dem Hochgebirge. Sie besitzen daher deutlich weniger Nitrat als die in herkömmlichem Mineralwasser erlaubten 50 Milligramm pro Liter (mg/l). Die Stickstoffverbindung kommt nämlich nicht nur natürlicherweise im Wasser vor, sie wird auch durch intensive Landwirtschaft ins Grundwasser eingetragen.Ein Teil der Wässer stammt aus artesischen Quellen, in denen das Wasser aus eigener Kraft an die Oberfläche kommt und nicht hochgepumpt zu werden braucht. Das schont die Quelle. Außerdem soll dadurch die Molekularstruktur des Wassers erhalten bleiben.Unerwünschte natürliche Stoffe wie Eisen dürfen laut Gesetz aus dem Wasser entfernt werden. Das wird konventionell häufig mithilfe von Ozon gemacht. Wässer aus dem Bio-Markt werden dazu gegebenenfalls mit Luftsauerstoff behandelt.Der Naturkost-Handel bietet bevorzugt gering mineralisierte Sorten mit unter 500 mg Mineralien pro Liter an. Dort herrscht die Meinung, dass eine gesunde und vielseitige Ernährung mit frischem Obst, Gemüse und Vollkornprodukten ausreichend Mineralstoffe liefert und Mineralwasser vor allem der Flüssigkeitszufuhr dienen sollte. Sorten mit mehr Mineralien können aber zum Beispiel für Sportler sinnvoll sein, da sie mit dem Schweiß Mineralstoffe verlieren.Etliche Mineralwässer im Naturkost-Handel werden nicht nur chemisch und mikrobiologisch untersucht, sondern auch mit ganzheitlichen Methoden, die die Schwingungen des Wassers oder seine Kristallstruktur prüfen. Daraus abgeleitete Qualitätsaussagen sind allerdings umstritten.Mittlerweile gibt es auch Bio-Mineralwasser. Das ist nach einer privatrechtlichen Richtlinie durch die BCS Öko-Garantie GmbH zertifiziert. Zu den Kriterien zählen weniger Schadstoffe, quellschonende Abfüllung und nachhaltige Unternehmensführung.
Sorten:
Natürliches Mineralwasser gibt es mit und ohne Kohlensäure. Steht “natürliches kohlensäurehaltiges Wasser” auf der Flasche, stammt sie aus der Quelle. Bei Mineralwasser “mit Kohlensäure versetzt” wurde sie nachträglich hinzugefügt.Steht “Geeignet für die Zubereitung von Säuglingsnahrung” auf dem Etikett, muss das Produkt noch strengere Vorgaben einhalten. So dürfen nicht mehr als 10 Milligramm Nitrat in einem Liter sein. Auch für Uran gibt es einen Grenzwert.“Natriumarmes” Mineralwasser (weniger als 20 mg/l) wird vor allem Menschen mit zu hohem Blutdruck empfohlen. Auch Gesunde können davon profitieren, denn wir nehmen meist schon genug Natrium mit dem Salz in der Nahrung auf.“Calciumreiches” Mineralwasser (mehr als 150 mg/l) kann bei Milchunverträglichkeit den Bedarf an Calcium ergänzen. Auch fürJugendliche im Wachstum, Schwangere und Stillende ist es gut, da sie einen erhöhten Bedarf an Calcium haben.Heilwasser zählt in Deutschland zu den Arzneimitteln, seine medizinische Wirkung muss wissenschaftlich erwiesen sein.Quellwasser ist ebenfalls unterirdischen Ursprungs und darf nur wenig behandelt werden. Es benötigt jedoch keine amtliche Anerkennung, muss aber den Kriterien der Trinkwasserverordnung entsprechen.Tafelwasser ist ein Kunstprodukt aus Trinkwasser und Mineralstoffen, Meerwasser, Sole oder Kohlensäure.
Weiter Infos zu Mineralwasser
Glas oder PET-Flasche?( Schrot und Korn 12/2012 )Trinkwasser contra Mineralwasser( Schrot und korn 09/2013 )