![]() |
Definition:
Von Honigbienen aus Blütennektar oder Honigtau erzeugt, um sich zu ernähren. Als aromatischer Brotaufstrich und zum Süßen beliebt. Honig gibt es auch als naturbelassenen Scheiben- oder Wabenhonig.Um die 180 wertvolle Begleitstoffe sind im Honig vereint, darunter Enzyme, die die Verdauung fördern und Stoffe, die antibakteriell wirken, auch der Botenstoff Acetylcholin, der das Herz beruhigt und die Aufmerksamkeit steigert, in geringen Mengen auch Vitamine und Mineralien.
Herstellung:
Vorarbeit der Biene: Sie sammelt Nektar von Blüten oder Honigtau, den klebrig-süßen Saft, den die Triebe der Bäume, aber auch Blattläuse ausscheiden. Der süßen Flüssigkeit fügen die Bienen körpereigener Enzyme zu und speichern sie zum reifen in den Waben ihrer Bienenkästen.Den fertigen Honig gewinnt man durch Schleudern der Waben. Er wird anschließend nur noch gesiebt, um feinste Wachsteilchen und honigfremde Partikel zu entfernen, cremig gerührt und in Gläser gefüllt.Damit wichtige Inhaltsstoffe nicht leiden, sollte Honig beim Schleudern, Transportieren und Abfüllen nicht über 40 Grad erhitzt oder zu warm gelagert werden. Eventuelle Wärmeschäden zeigt die Menge an HMF an, einem Abbauprodukt des Zuckers, das beim Erhitzen des Honigs entsteht. Sowohl für konventionellen als auch für Bio-Honig liegt der EU-Grenzwert bei 40 Milligramm (mg) HMF pro Kilogramm (kg) Honig. Bei Honig aus tropischen Regionen ist das doppelte erlaubt. Sorten von Bioland, Demeter oder Naturland dürfen nur maximal 10 mg/kg HMF enthalten.
Sorten:
Ob ein Honig goldgelb schimmert oder rotbraun, lieblich schmeckt oder eher herb schmeckt hängt von den Pflanzen ab, die die Bienen besucht haben. Das können Akazien, Linden oder Tannen sein, Heidekraut oder Wiesenblumen, Orangen- oder Kitschblüten, Lavendel, Raps oder Klee – um nur einige Honigsorten zu nennen. Vor allem in Naturkost-Läden ist die Sortenvielfalt groß. Da gibt es auch australischen Edelkastanien-Honig und solchen vom neuseeländischen Manukabaums. Ferner Sorten mit Vanille, Zimt, Sanddorn oder Ingwer drin, ebenso fair gehandelten Honig.Fest oder flüssig? Die Konsistenz bestimmt das Verhältnis von Frucht- zu Traubenzucker: Flüssige Sorten enthalten viel Fruchtzucker, festere mehr Traubenzucker, der leicht kristallisiert.
Konventionelle Produkte:
Genaue Standortvorgaben für die Bienenkästen gibt es nicht. Die Kästen dürfen mit synthetischem Desinfektionsmittel gereinigt werden. Zur Behandlung von Bienenkrankheiten, der Varroamilbe sowie der Wachsmotte sind chemische Präparate zugelassen, auch Antibiotika. Die Bienen dürfen mit billigem Industriezucker durch den Winter gefüttert werden. Der Honig darf mit Druckfiltration gereinigt werden. Immer wieder finden Warentester Pestizide in konventionellem Honig sowie gentechnisch veränderte (gv) Bestandteile in Sorten aus Übersee. Gv-Pollen im Honig müssen ab einem Gehalt von 0,9 Prozent deklariert werden. Das hilft dem Verbraucher wenig, denn so viel Pollen sind gar nicht im Honig drin, sondern nur maximal 0,5 Prozent.
Biologische Produkte:
Bienenstöcke aus natürlichen Materialien werden ohne Chemie gereinigt, mit Flammen und heißem Wasser. Gemäß EU-Öko-Verordnung müssen sie fern von Industriezentren und Autobahnen stehen. Im Umkreis von drei Kilometern sollen im Wesentlichen Pflanzen des Öko-Anbaus, Wildpflanzen oder solche aus extensiver Landwirtschaft wachsen.Leider kann Bio-Honig dennoch vereinzelt mit Pestiziden belastet sein, da einzelne Bienen schon mal bis zu sechs Kilometer weit fliegen – wo sie ihren Nektar sammeln, kann man ihnen schließlich nicht vorschreiben.Die Produktion deutscher Bio-Imker reicht für die Nachfrage bei weitem nicht aus. Daher stammen in Bio-Läden auch etliche viele Sorten aus anderen europäischen Ländern wie Rumänien, Ungarn, Bulgarien und Italien, ferner aus Brasilien, Neuseeland und Uruguay. Um Verunreinigungen mit gentechnisch veränderten Pollen zu vermeiden, beziehen Bio-Imker ihren Honig nicht aus Risikogebieten.Chemisch-synthetische Tierarzneimittel sind tabu. Die Varroamilbe bekämpfen Bio-Imker mit organischen Säuren. Für den Winter lässt man den Tieren einen Teil ihres Honigs. Nur im Notfall dürfen Öko-Honig oder -Zucker zugefüttert werden. Bio-Honig läuft ohne Druck durch ein Sieb oder wird kalt gepresst, bei Temperaturen unterhalb von 40 Grad Celsius. So bleiben mehr eiweißhaltige Blütenpollen im Honig enthalten. Anhand der Pollen lässt sich übrigens bestimmen, von welchen Pflanzen ein Honig stammt.